Astigmatismus: Formen und Behandlungsmöglichkeiten

28. Juli 2017, 12 Uhr Leben ohne Brille

Die Hornhautverkrümmung, in der Fachsprache als Astigmatismus oder Stabsichtigkeit bekannt, ist einer der häufigsten Sehfehler weltweit. Sie zählt, so wie auch die Kurzsichtigkeit und die Weitsichtigkeit, zu den Refraktionsanomalien. Seit vielen Jahren hat die Wissenschaft Ursachen, Symptome und Behandlungs-Möglichkeiten umfassend erforscht. Doch immer wieder stellen wir fest, dass viele Patienten nicht verstehen, welche Ursachen und Konsequenzen der Astigmatismus hat.

Häufig ist bei Betroffenen die Hornhaut, die nicht exakt kugelig, sondern torisch geformt ist, der Grund für diesen Sehfehler. Dadurch entstehen zwei rechtwinklig zueinander stehende Meridiane mit unterschiedlicher Brechkraft. Aus diesem Grund hat sich umgangssprachlich auch die Bezeichnung „Hornhautverkrümmung“ etabliert. Einfallende Lichtstrahlen können dann nicht als Punkt gebündelt auf der Netzhaut abgebildet werden, sondern werden zu einem Stab oder Strich verzogen – daher rührt auch der Begriff der Stabsichtigkeit. Dadurch werden Gegenstände verzerrt wahrgenommen.

Welche Formen des Astigmatismus gibt es?

Bei der Diagnose-Stellung  unterscheidet der Augenarzt grundsätzlich die folgenden Formen der Stabsichtigkeit:

  • Regulärer Astigmatismus

Hierbei hat die Hornhaut zwei unterschiedlich brechende Meridiane, die mehr oder weniger senkrecht zueinander stehen. Dadurch entstehen zwei Brennlinien,  was zu einer stabförmigen Verzerrung in der Wahrnehmung von Gegenständen führt.

Der reguläre Astigmatismus ist häufig angeboren oder entwickelt sich in den ersten Lebensjahren.

  • Irregulärer Astigmatismus

In dieser Form des Astigmatismus ist die Oberfläche der Hornhaut unregelmäßig gewölbt. Dadurch entstehen mehrere Brennpunkte, was dann wiederum zu einer unscharfen Wahrnehmung der Umgebung führt.

Der irreguläre Astigmatismus kann durch Verletzungen der Hornhaut, Unregelmäßigkeiten der Augenlinse, Trübungen oder Formveränderungen der Linse entstehen.

Behandlungsformen

Je nach Art und Ausprägung können formstabile Kontaktlinsen oder eine Brille mit Zylindergläsern eine Hornhautverkrümmung korrigieren.

Sehr gute Behandlungsergebnisse erzielt in den meisten Fällen die refraktive Chirurgie. So können sich viele Patienten, auch bei gleichzeitiger Korrektur der Kurz– oder Weitsichtigkeit, dauerhaft von Brille oder Kontaktlinsen verabschieden. Ob Augenlaserkorrektur oder Linsenimplantation – welche die geeignete Behandlungsmethode ist, entscheidet der Augenarzt nach einer umfassenden Untersuchung der Augen.

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