Nervöse Tics und Zittern am Auge

Geprüft von: Dr. med. Erik Wölfel 01. Juni 2018, 09 Uhr Augenheilkunde, Wissenswertes
Tics am Auge

Ein nervöser Tic am Auge, auch Blepharospasmus genannt, ist eine Störung in der Lidfunktion. Sie entsteht, wenn die Muskeln, die für das Öffnen und Schließen des Auges verantwortlich sind, sich wiederholt, unfreiwillig und rhythmisch zusammen ziehen – mal stärker, mal schwächer, mal häufiger mal weniger häufig.

Dieses Zucken am Auge kann auch für andere sichtbar sein, muss es aber nicht. Manchmal tritt es zusammen mit Symptomen wie erhöhter Lichtempfindlichkeit oder unscharfem Sehen auf. Wenn der Tic leicht ist und nur wenige Muskelfasern rund um das Auge betrifft, spricht man von einer Augenlidfaszikulation.

Gründe für einen nervösen Tic am Auge

In vielen Fällen ist es schwer, die Ursache für die Zuckungen am Auge festzustellen. Zu den möglichen Ursachen gehören zum Beispiel:

  • Psychischer oder körperlicher Stress. Am häufigsten ist es der Stress, der bei Erwachsenen einen Tic auslöst. Auch wenn sich Belastungen im Alltag nicht verhindern lassen, erleben viele Menschen diese doch sehr unterschiedlich. Bei manchen äußert er sich in Form von diesen unfreiwilligen Zuckungen. Ist es möglich, die Ursache für die Stressentwicklung auszuschalten, wirkt sich dies häufig auch positiv auf den gesamten Organismus aus.
  • Erschöpfte Augen. Schlafmangel kann auch ein Grund für diese Art von Spasmen am Auge sein. In vielen Fällen führt auch übermäßige Bildschirmarbeit ohne die Unterstützung eventuell notwendiger Sehhilfen oder eine unbehandelte Änderung der Sehstärke zu müden Augen.
  • Reizung oder Trockenheit der Hornhaut und Bindehaut. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung über 45 Jahren leidet unter einer Trockenheit der Augen. Ursachen können unterschiedlichster Natur sein und sollten im Einzelfall von einem Augenarzt erforscht werden.
  • Der Genuss von anregenden Suchtmitteln und Medikamenten. Dazu gehören in diesem Fall Kaffee und koffeinhaltige Erfrischungsgetränke, Tabak und bestimmte Medikamente.
  • Störungen des zentralen Nervensystems.
  • Schockzustände.
  • Unausgewogene Ernährung.
  • Tic-Störungen wie zum Beispiel das Tourette-Syndrom.

Häufig treten die nervösen Zuckungen am Auge (am linken oder rechten Augenlid) plötzlich, unregelmäßig und über unterschiedlich lange Zeiträume auf. In vielen Fällen verschwinden sie noch am gleichen Tag oder nach wenigen Tagen von alleine wieder. In anderen Fällen jedoch begleiten sie uns über längere Zeiträume und sind mal intensiver und mal weniger intensiv. In den meisten Fällen haben sie aber keine klinische Relevanz und erfordern keine Behandlung. Nichts desto trotz kann jeder dazu beitragen, den nervösen Zuckungen durch ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und benetzende Augentropfen vorzubeugen. Sobald die nervösen Zuckungen den Alltag der betreffenden Person beeinträchtigen oder sich auf weitere Teile des Gesichts ausdehnen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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