Gerstenkorn und Bindehautentzündung

19. Juli 2016, 09 Uhr Augenheilkunde

Wie aus dem Nichts beginnt es plötzlich am Auge zu jucken und zu kratzen. Häufig verschwindet eine leichte Irritation innerhalb kurzer Zeit von alleine wieder, doch manchmal steckt auch mehr dahinter: Eine Bindehautentzündung oder ein Gerstenkorn können unser Wohlbefinden stark einschränken. Wir haben Dr. Erik Wölfel, Facharzt für Augenheilkunde bei Lasik Care, befragt, was hinter diesen kleineren, aber dennoch lästigen Leiden steckt, was man dagegen tun kann und wann man einen Arzt aufsuchen sollte.

Warum bekommt man Bindehautentzündungen?
Dr. Wölfel: „Eine Bindehautentzündung kann einen bakteriellen, viralen oder auch allergischen Ursprung haben. Einige Erkrankungen wie die Grippe oder Windpocken verursachen als Begleiterscheinung ebenfalls häufig eine Bindehautentzündung. Auch Menschen, die lange vor dem Bildschirm arbeiten und dadurch trockene Augen bekommen, sind anfällig für diese unangenehme Erkrankung. Gängige Symptome sind gerötete, juckende und tränende Augen. Die Augenlider schwellen an und man empfindet ein Fremdkörpergefühl im Auge.“

Wie wird man eine Bindehautentzündung wieder los?
Dr. Wölfel: „Betroffene sollten in jedem Fall einen Augenarzt aufsuchen, der die Entzündung mit antibiotischen oder antiallergischen Augentropfen oder –salben behandelt.“

Was steckt hinter einem Gerstenkorn?
Dr. Wölfel: „Ein Gerstenkorn ist eine Entzündung des Lidrands, die an einer bestimmten Stelle des Auges Schmerzen verursacht. Der Verursacher eines Gerstenkorns ist eine verstopfte Talgdrüse, die durch eine weiße Erhebung am Lidrand sichtbar wird. Besonders bei Berührungen treten Schmerzen auf.

Darf man versuchen, mit Hausmitteln das Gerstenkorn zu behandeln?
Dr. Wölfel: „Betroffene können in einem ersten Schritt zu einem Hausmittel greifen und eine warme Kompresse auf das betroffene Auge legen. Das darf bis zu viermal am Tag für ca. 15 Minuten geschehen. Falls das Gerstenkorn nach einigen Tagen noch vorhanden ist empfiehlt sich der Besuch beim Augenarzt. Er kann antibiotische Augentropfen und Salben verordnen, in besonders schweren Fällen kann das Gerstenkorn auch mit einem kleinen Schnitt geöffnet werden, um so Linderung zu verschaffen.“

Wann sollte man bei schmerzenden Augen einen Arzt aufsuchen?
Dr. Wölfel: „Schmerzende Augen sind nicht sofort ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung. Lange Arbeit vor dem Bildschirm, eine falsch eingestellte Brille oder unpassende Kontaktlinsen können schmerzende Augen verursachen. Auch eine Bindehautentzündung oder leichte Verletzungen an der Hornhaut können Beschwerden verursachen. Ich empfehle, in jedem dieser Fälle einen Augenarzt aufzusuchen. Er kann ernsthafte Erkrankungen ausschließen und Beschwerden gegebenenfalls mit Medikamenten behandeln.“

Diese Hinweise ersetzen nicht den Besuch beim Augenarzt.

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