Gelbe Augen: Worauf weisen sie hin und kann ausgewogene Ernährung helfen?

15. November 2016, 09 Uhr Augenheilkunde

Immer einmal wieder fällt uns bei anderen Menschen eine gelbliche Färbung der Augen auf. Manchmal ist es nur ein gelber Schatten und manchmal ist das Gelb so intensiv, dass es den oder die Betroffene krank wirken lässt. Aber – ist das nur eine optische Täuschung oder kann sich das Weiße des Auges tatsächlich gelb färben?

Häufig handelt es sich leider nicht um eine optische Täuschung. Denn wenn die Lederhaut ihre natürliche weiße Farbe verliert, färbt sich der Augapfel gelb. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Gelbsucht, die sowohl die Augen als auch die Haut betreffen kann. Viele Neugeborene leiden in der ersten Lebenswoche etwas an Gelbsucht, was aber in den meisten Fällen von alleine wieder verschwindet. Tritt jedoch zu einem späteren Zeitpunkt im Leben eine Gelbsucht auf, sollten wir nicht darüber hinweggehen, da sich dahinter eine ernstzunehmende Krankheit verbergen kann.

Wie entsteht eine Gelbsucht?

Die gelbliche Färbung der Lederhaut kann an einer erhöhten Konzentration des Bilirubins, ein Abbauprodukt des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff) liegen.

Das Hämoglobin ist für die Sauerstoffversorgung der roten Blutkörperchen verantwortlich. Wenn die Leber rote Blutkörperchen abbaut, entsteht das Bilirubin, welches mit der Galle in den Darm abgegeben wird. Ist zu viel Bilirubin im Körper vorhanden, kommt die Leber nicht mehr nach, was dann wiederum eine Gelbfärbung von Augen und Haut nach sich zieht.

Gelbe Augen können auf verschiedene Krankheiten hinweisen.

Ein erhöhter Bilirubin-Wert bzw. ein gestörter Abbauprozess des Bilirubins kann daher auf verschiedene Erkrankungen hinweisen:

  • Erkrankungen der Leber oder der Gallenwege
  • Störungen der Bauchspeicheldrüse
  • Symptom einer Hepatitis oder einer Leberzirrhose
  • Gallensteine
  • Körperliche oder seelische Überlastung
  • Bestimmte Arten von Blutarmut wie zum Beispiel eine hämolythische Anämie.
  • Krankheiten, die zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen führen, wie zum Beispiel eine Thalassämie oder eine Rhesus-Unterverträglichkeit zwischen Mutter und Kind bei Neugeborenen.

Zudem können bestimmte Medikamente eine Leberentzündung verursachen, in dem sie den Gallenfluss stören: Erythromycin, Anabolica, bestimmte Fiebersenkende Mittel sowie einige Analgetika und orale Verhütungsmittel.

Behandlungsmöglichkeiten

Wie zuvor beschrieben können gelbe Augen auf eine Vielzahl von Krankheiten hinweisen. Daher ist es sehr wichtig bei Veränderungen der Farbe der Haut oder Lederhaut zügig einen Arzt aufzusuchen. Nach einer Diagnose kann somit eine entsprechende Behandlung der Krankheitsursache begonnen werden.

Sollte die Leberstörung wie sehr häufig vorkommend stressbedingt sein und dadurch eine erhöhte Gallenproduktion verursachen, können bereits natürliche Behandlungsmöglichkeiten wie Entspannungstherapien, regelmäßiger Sport etc. Abhilfe schaffen.

Auch eine ausgewogene Ernährung, die sämtliche Nähr- und Mineralstoffe umfasst, kann eine Gelbfärbung der Augen reduzieren, sofern eine ernährungsbedingte Blutarmut vorliegt.

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