Gibt es eine erfolgreiche Behandlungsmethode gegen “Fliegende Mücken”?

17. März 2017, 12 Uhr Augenheilkunde

Kleine schwarze Punkte, die vor dem Auge tanzen, sind ein weit verbreitetes Phänomen, welches
vor allem im fortgeschrittenen Lebensalter bei sehr vielen Personen auftritt. Was viele allerdings
nicht wissen: Diese sogenannten „fliegenden Mücken“ sind keine optische Täuschung, sondern
wirklich vorhanden.
Die in der Fachsprache „Mouches volantes“ (franz. für „fliegende Fliegen“)
genannten Punkte sind eine Sehstörung, die vor allem beim Blick auf helle Hintergründe
auftreten. Die schlechte Nachricht: es gibt keine generell empfohlene Behandlungsmöglichkeit.
Aber die gute Nachricht lautet: Die schwarzen Punkte sind nicht gefährlich und verschwinden
sogar häufig von alleine wieder.

Woher kommen diese “Fliegende Mücken”
Bei den „Fliegenden Mücken“, auch „Floaters“ genannt, handelt es sich um Trübungen am
Glaskörper, welcher als gelartige Substanz einen großen Teil des Augapfels in der hinteren
Augenkammer ausfüllt. Er besteht neben einem kleinen Anteil aus Eiweißbestandteilen und
Bindegewebsfasern zum Großteil aus Wasser. Mit dem natürlichen Alterungsprozess ballen sich
Eiweißbestandteile und Fasern zusammen und lassen kein Licht mehr passieren – ein kleiner
schwarzer Fleck entsteht.

Sind sie gefährlich?
Zugegebenermaßen sind “fliegende Mücken” sehr unangenehm, aber es handelt sich nicht um
eine Krankheit. In vielen Fällen scheinen sie sich wieder in Luft aufzulösen. Die „fliegenden
Mücken“ sind also nicht gefährlich.

Können sie behandelt werden?
Ja und nein. Es gibt eine Behandlungsmöglichkeit, die sogenannte Vitrektomie. Diese entfernt
den Glaskörper und ersetzt ihn mit einer salzhaltigen Lösung. Jedoch ist die Komplikationsrate
bei einem solchen Eingriff so hoch, dass die Behandlung nur in extremen Fällen, nämlich wenn
die „fliegenden Mücken“ das Sehen zu stark stören, empfehlenswert ist.

Wann ist es Zeit für einen Arzt?
Auch wenn es in den allermeisten Fällen sich um einfache “fliegende Mücken” handelt, kann
diese Symptomatik auch Zeichen für ernste Augenkrankheiten sein, wie zum Beispiel einer
Hornhautablösung oder einer Blutung der Netzhaut. Daher sollten Sie bei den folgenden
Anzeichen einen Arzt aufsuchen:

Plötzliches Auftreten der schwarzen Punkte.
Die Punkte sind ruhig oder ändern ihre Größe.
Es treten zusätzlich weitere Symptome wie Lichtblitze auf oder die seitliche Sehfähigkeit
ist eingeschränkt.

Wie bei allen Veränderungen an den Augen sollten Sie in diesen Fällen einen Augenarzt
aufsuchen. Das Sehen ist einer unserer wichtigsten Sinne und gleichzeitig eine der
empfindlichsten Stellen unseres Körpers. Und genau als solche sollten sie auch gepflegt und
geschützt werden.

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